„Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große
Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist
heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der
Herr, in der Stadt Davids.“
(Lukas 2, 10 + 11)

21.12.2020

Kurz vor Weihnachten blicken wir auf ein Jahr zurück, das die wenigsten von uns so erwartet hatten. Ein Jahr, das uns immer wieder neu herausgefordert hat. Wir wurden durch die Lockdowns herausgefordert, durch die Diskussion, wie die Corona-Pandemie am besten eingedämmt werden kann, aber auch durch die Frage, was dieses Jahr geistlich für uns bedeutet. Wir erleben Herausforderungen auch darin, dass in diesem Jahr die Feier von Präsenzgottesdiensten eingeschränkt wurden und wir auf liebgewonnene Veranstaltungen und Begegnungen verzichten mussten. Für manche von uns ist es in diesem Jahr so, wie ich es vor Jahren auf einer Postkarte las: „Lieber Nikolaus, schenke mir ein neues Jahr, denn das alte ist kaputtgegangen.“ Manche Sicherheiten, an denen wir uns festgehalten haben, sind weggebrochen und wir erleben in unserer Gesellschaft und vielleicht auch bei uns selbst eine große Verunsicherung. Die Corona-Pandemie hat dabei noch einmal einiges mehr ins Wanken gebracht. Aber gerade mitten hinein in diese Herausforderungen und Unsicherheiten hören wir den Ruf der Engel: „Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.“

Die Botschaft der Engel verändert alles. Die Botschaft Jesu verändert alles. Mitten in Zeiten der Krise erreicht uns die beste Botschaft, die alles verändert: Jesus ist geboren, um uns zu retten und zu erlösen. Gott hat sein Volk nicht vergessen. Gott hat sein Volk auf den Hirtenfeldern vor Bethlehem nicht vergessen. Gott hat auch uns heute in den Feldern der Pandemie und Zukunftsangst nicht vergessen. Aber vielleicht haben wir Gott in diesen Zeiten vergessen, in denen sich unsere Gedanken um unsere Gesundheit drehen, um unser wirtschaftliches Auskommen oder darum, wie wir die Einsamkeit in dieser Zeit bewältigen können. Vielleicht gibt es gerade in diesem Jahr ein Weihnachtsfest, in dem wir uns in aller Ruhe auf Jesus ausrichten können. Vielleicht auch wieder neu ausrichten müssen. Gott wird Mensch in Jesus Christus. Gott zeigt sein wahres Gesicht. Liebevoll, fürsorglich, tröstend und seine Augen auf jeden einzelnen von uns gerichtet. Gott schaut Dich an. Trotz aller Ungemütlichkeit und Unordnung im Leben, wird es Weihnachten, weil Gott kommt und Dich voller Liebe anschaut. Es ist das Kind in der Krippe, das Dich anstrahlt. Dieses Kind verändert alles – sogar Dein Leben. Mitten in der Krise macht uns Gott sein größtes Geschenk: Rettung, Erlösung und Gemeinschaft mit ihm.

Wenn wir in diesen Tagen nach Orientierung fragen, dann kann unser Weg nur zum Kind in der Krippe führen. Die Fragen unserer Tage, wie die Corona-Pandemie geistlich einzuordnen oder zu deuten ist, sind eine Herausforderung und vertragen keine überschnellen Antworten. Ebenso wie wir uns in dieser Krise immer wieder neu fragen müssen, wie wir auf Gott und Gottes Wort hören. Die Orientierungslosigkeit und Unsicherheit, die ich in diesen Tagen wahrnehme, zeigt, wie sehr unsere Gesellschaft, unser Land das kleine Kind in der Krippe nötig hat. Wie notwendig es ist, dass es mitten in dieser Krise Weihnachten wird. Bringen wir die frohe Botschaft von Jesus Christus, seiner Geburt, aber auch seines Sterbens und Auferstehens zu unseren Familien, Nachbarn und Menschen, denen wir begegnen. Der Ruf der Engel soll auch in unserem Land überall zu hören sein: „Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.“ Jesus Christus ist das Ziel unseres Lebens. Er ist der Orientierungspunkt inmitten aller Herausforderungen und Unsicherheiten. Jesus nachfolgen, damit wir unsere Orientierung hier im Leben nicht verlieren.

Wenn wir uns von Gott neu ausrichten lassen, dann bedeutet das auch, dass wir uns Fehler eingestehen und uns gegenseitig um Vergebung bitten müssen. Eben das, was wir als Buße bezeichnen. Manches ist im vergangenen Jahr gesagt worden, was verletzt hat oder wo wir auch über das Ziel hinausgeschossen sind. Das bringt mehr Abstand zwischen uns als die Corona-Maßnahmen je bringen können. Dieser Abstand trennt uns und bringt uns als Christen unnötig auseinander. Gemeinsam folgen wir Jesus nach und wir brauchen diese Gemeinschaft trotz oder auch wegen aller Unterschiedlichkeit, die uns prägt.

„Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.“ Mit dem Ruf der Engel wollen wir getrost und im Vertrauen auf unseren Herrn auch ins neue Jahr gehen. Beten wir, dass die Krise bald ein Ende hat und beten wir für Erweckung. Gerade in diesen Tagen.

Im Namen des Vorstandes der ChristusBewegung Lebendige Gemeinde e.V. wünsche ich ein
frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und ein gesegnetes 2021.

Ihr

Pfr. Dr. Friedemann Kuttler
Vorsitzender der ChristusBewegung Lebendige Gemeinde

=> zum Ausdruck als pdf: Weihnachtsbrief_2020_der ChristusBewegung Lebendige Gemeinde