Debatte um Begleitung gleichgeschlechtlicher Paare

Ja zum Menschen, aber nicht zur Trauung

25.7.2020

Kuttler: „Bibel bleibt Maßstab in ethischen Fragen“

Die Debatte um die Begleitung, Segnung und Trauung gleichgeschlechtlicher Paare geht weiter. Auch innerhalb des Pietismus gibt es bundesweit verschiedene Positionen und Haltungen. Die ChristusBewegung „Lebendige Gemeinde“ hält fest: „Wir lassen uns an diesen Fragen nicht auseinanderdividieren. Klar ist: Die Bibel bleibt für uns Maßstab und Richtschnur in allen Fragen des Glaubens und Lebens“, so der Vorsitzender Pfarrer Dr. Friedemann Kuttler (Großbottwar). Das gelte auch für die Fragen nach der Begleitung gleichgeschlechtlicher Paare: „Eine Trauung gleichgeschlechtlicher Paare halten wir daher nicht für möglich.“

Der Vorstand der ChristusBewegung „Lebendige Gemeinde“ bekräftigt: „Wir sehen keinen biblischen Auftrag zur Einführung von Traugottesdiensten für gleichgeschlechtliche Paare. Den in jüngster Zeit innerhalb des Pietismus geäußerten Argumenten für eine christliche Trauung gleichgeschlechtlicher Paare können wir weder im Blick auf die Auslegung der umstrittenen Stellen noch im Blick auf die historische Argumentation folgen. “Es bleibe bei der Position, die unter anderem auch durch Stellungnahmen des Evangelischen Oberkirchenrates unterstrichen werde: Eine Trauung gleichgeschlechtlicher Paare ist in Württemberg nicht möglich. Friedemann Kuttler: „Sie entspräche aus unserer Sicht auch nicht dem biblisch-reformatorischen Selbstverständnis.“ Die im letzten Jahr verabschiedete Württemberger Trauagende sieht keine kirchlichen Traugottesdienste für gleichgeschlechtliche Paare in der Evangelischen Landeskirche in Württemberg vor.

An Homosexuellen schuldig geworden

„Die polare Beziehung zwischen Mann und Frau ist einzigartig. Sie bildet den Kern des biblischen Eheverständnisses“, sagt Friedemann Kuttler und betont: „Gleichzeitig erkennen wir mit Schmerz, dass Homosexuelle viel Ausgrenzung und Leid erfahren haben – als Kirche und Pietismus sind wir mit an ihnen schuldig geworden. Sie haben selbstverständlich einen Platz in unseren Gemeinden wie alle anderen auch. Dass dies viele von ihnen anders erleben, tut uns leid. Hier haben wir eine große Aufgabe.“

Auf die Mitte des Evangeliums sehen

Die ChristusBewegung „Lebendige Gemeinde“ stellt sich darüber hinaus gegen alle Versuche, Kirchen, Gemeinden oder Gemeinschaften anhand dieser Fragen zu spalten. So betont der stellvertretende Vorsitzende Pfarrer Steffen Kern, der zugleich dem Evangelischen Gemeinschafts­verband Württemberg vorsteht: „Spannung aushalten und um Einheit ringen – das ist unser Weg: Im Aufsehen auf Jesus Christus halten wir einander aus und fest. Und wir hören immer wieder neu auf Gottes Wort an uns.“ Der Leiter des Gesprächskreises „Lebendige Gemeinde“ in der württembergischen Landessynode, Pfarrer Matthias Hanßmann (Enzweihingen) unterstreicht: „Wir halten an der Württemberger Regelung fest. Vor allem aber schauen wir auf die Mitte des Evangeliums: Wir verkünden gemeinsam Jesus Christus und laden zu einer verbindlichen Nachfolge in Wort und Tat ein.“

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