Generationenübergreifendes Format soll in Deutschland Kreise ziehen

Stuttgart. Seit 2004 sind in über 30 Ländern rund 5000 sogenannte „Messy Churches“ entstanden. Jeden Monat treffen sich in dieser neuen Form von Kirche rund eine halbe Million Erwachsene und Kinder. Anfang 2019 startete ein Ausbreitungsprojekt für eine deutsche Version unter dem Namen „Kirche Kunterbunt“. Initiiert wurde es vom Evangelischen Jugendwerk in Württemberg (EJW), finanziell von einer katholischen Stiftung unterstützt. Das Konzept der monatlichen Treffen für 5 bis 12-Jährige und ihre Bezugspersonen ist einfach. Mit kreativen und sportlichen Angeboten und Beteiligungsaktionen für Familien, die bisher wenig Kontakt zu Kirche haben, werden biblische Themen lebendig. Dazu gibt es Lieder, Gebete und eine Mitmach-Geschichte, die auch Erwachsene ins Nachdenken bringt. Unverzichtbar sind die Tischgemeinschaft und ein gemeinsames Essen. So wächst ein Beziehungsnetz, das weit über die Treffen hinausgeht. Spielerisch, aktiv und zwanglos sollen die Teilnehmenden für sich den christlichen Glauben erkunden. Das Projekt „Kirche Kunterbunt“ möchte Interessierte inspirieren und dabei unterstützen, lokale Formen zu entwickeln. Damaris Binder (30%) und Reinhold Krebs (20%) im EJW zusammen mit Daniela Mailänder (10%) in Nürnberg koordinieren Öffentlichkeitsarbeit und die bundesweite Vernetzung. Regionale Außenstellen gibt es zwischenzeitlich in Bayern, Baden, Westfalen und demnächst in Berlin. In Württemberg arbeitet „Kirche Kunterbunt“ eng mit dem landeskirchlichen Projekt „Familie stärken“ zusammen. Ansprechpartnerin dort ist Sara Bardoll.

Programm-Entwürfe und Tipps zum Start

Als Ko-Produktion von Neukirchener Verlag und Katholisches Bibelwerk erschien „Kirche Kunterbunt“ jetzt als Buch. Programm-Entwürfe finden sich dort, auch Tipps zum Start. Die Grundwerte von „Kirche Kunterbunt“ werden praxisnah entfaltet. Auf der Homepage gibt es Video-Clips, ein Starter-Paket und weitere Programm-Entwürfe. Stück für Stück soll sich bald die Online-Landkarte füllen. Damaris Binder und Reinhold Krebs geben sich zuversichtlich: „Kirche Kunterbunt kann ein Vorreiter werden unter den frischen Pflänzchen neuer kirchlicher Sozialformen“.

www.kirche-kunterbunt.de