P a p h o s / S i n s h e i m (tv). „Was für ein Zeugnis! Was für ein Vorbild und Beispiel.“ Rita El-Mounayer hatte kurz gezögert, bevor sie etwas auf die Frage aus dem Plenum sagte: Was es für sie als Frau aus dem Libanon bedeute, nun die neue Leiterin (CEO) des christlichen Fernsehsenders SAT-7 zu sein? Ihre Antwort – direkt aus dem Herzen: „What a testimony!“ Und gleich nochmal: „What a great testimony!“ Sie will Vorbild und Zeugnis sein für die halbe Milliarde Menschen der arabisch-, persisch- und türkischsprachigen Welt, besonders für die oft benachteiligten Frauen. Und sie ist berechtigt stolz auf den beispielhaften Weg ihrer Organisation SAT-7, eine Frau aus dem Nahen Osten zur Leiterin zu berufen: „What a testimony!“
Rita El-Mounayer (49) war Programmchefin und hat ihre neue Aufgabe von Dr. Terence Ascott (71) übernommen, der den Sender 1995 gegründet hat. Mit ihr als Leiterin rückt SAT-7 ein Stück näher an sein eigentliches Selbstverständnis heran – denn sie sehen sich als Fernsehsender „von arabischen Christen für die Arabische Welt“. Um Christen zu ermutigen, sie Bibelinhalte zu lehren, und sachlich richtige Informationen über Kirchen und Christen im Orient und den Glauben an Jesus zu verbreiten, in einer Weltgegend, in der es von Falschinformationen und Vorurteilen nur so wimmelt. Mit der libanesischen Leiterin aus maronitischem Hintergrund wird diese Vision Realität. Sie ist am vergangenen Freitag (29. März 2019), auf der SAT-7-Network-Konferenz in Paphos (Zypern) feierlich eingesetzt worden. 236 Gäste aus 25 Ländern erlebten es mit. Anglikanische, maronitische, orthodoxe, protestantische und evangelikale geistliche Leiter segneten und beglückwünschten Rita El-Mounayer.
SAT-7 sendet auf vier Kanälen in drei Sprachen
… christliche Programme für Nahost und Nordafrika: Das Repertoire reicht von glaubensfördernden Bibelprogrammen über Telenovelas, wie Glaube Leben ändert, bis hin zu Musiksendungen, Traditionelles wie modernen Lobpreis, sowie Schulfernsehen für Flüchtlingskinder. Von den 400 Millionen Menschen im Empfangsbereich hat 2018 wahrscheinlich jeder Zehnte SAT-7 geschaut. Selbst die Ärmsten, die nichts besitzen, haben Satellitenfernsehen, sagte Terence Ascott. Er ist als Statistiker bekannt und weitaus vorsichtiger mit seinen Zahlen: „Nach einem unabhängigen Gutachten“, sagt er, „haben 2018 bis zu 28 Millionen Menschen SAT-7 geschaut, alle Generationen, viele regelmäßig.“ Größte Resonanz erreichte der arabische Kanal mit 21 Millionen Zuschauern. Allein in Ägypten 5,2 Millionen. 2,4 Millionen Algerier haben vergangenes Jahr SAT-7 Arabic gesehen. Für sie sei der Sender besonders wichtig: Algerien habe trotz des massiven Drucks auf die Christen dort die am schnellsten wachsende Kirche in der gesamten Arabischen Welt, so Ascott.
Erstaunlich ist auch die Zahl der Zuschauer in Saudi Arabien: hochgerechnet 1,16 Millionen! In einem Land, das Christen gegenüber als völlig verschlossen gilt – man bedenke, bei der Umfrage sagten die Leute offen am Telefon, dass sie christliches Fernsehen schauen! Eine ähnliche Umfrage im Iran erbrachte keine verwertbaren Ergebnisse, weil dort der Besitz einer Satellitenschüssel verboten ist (die trotzdem jeder hat!), also nur wenige am Telefon zugaben, Satellitenfernsehen überhaupt zu nutzen, schmunzelte Ascott auf der Konferenz. Auch der Kinderkanal ist eine Erfolgsgeschichte; 2018 zählte SAT-7 Kids 2,5 Millionen Zuschauer in Ägypten, 777.000 in Algerien, 337.000 in Saudi Arabien und so fort. Durch die Schulsendungen „SAT-7 Academy“ konnten Kinder ihre Lernergebnisse im Vergleich um 20 Prozent verbessern. Die spielerischen Schulstunden über Fernsehen werden für Flüchtlingskinder produziert, jedoch auch von erstaunlich vielen Erwachsenen genutzt.
Über die neue Leiterin von SAT-7
Rita El-Mounayer hat bereits direkt nach der Gründung 1996 bei SAT-7 angefangen, als Produzentin und Moderatorin des erfolgreichen Kinderprogramms „Bedtime Stories“ (Gutenachtgeschichten). Sie leitete den Kinderkanal SAT-7 Kids. Ab 2016 war sie als Programmchefin verantwortlich für alle Sendungen und Produktionen der vier Kanäle in Arabisch, Farsi und Türkisch. „SAT-7 ist einzigartig – wir erreichen so viele Menschen im Nahen Osten und Nordafrika, die sonst keine Möglichkeit haben, von Gottes Liebe zu hören“, erklärte sie ihre Motivation. „Es ist mir eine Ehre, SAT-7 zu leiten. Ich bete, dass Gottes Wort so viele Menschen wie noch nie zuvor verändert und wir gute Entwicklungen in der Arabischen Welt anstoßen.“ Die neue Leiterin hat ihren Master in Kommunikation gemacht, langjährige Erfahrung in Produktion und Sendeleitung und weiß sich gut auf ihre neue Verantwortung vorbereitet. „Meine bisherigen 23 Jahre bei SAT-7 waren ein wunderbare Reise, bei der mir viele Menschen begegnet sind, deren Leben durch unsere Programme geprägt wurden“, erzählte sie.
Der 71-jährige Ascott gratulierte seiner Nachfolgerin herzlich und wünschte ihr Gottes Segen: „Es war spannend, wie Rita El-Mounayer von Anfang an vorankam“, sagte er. „Wie sie Kinderprogramme von SAT-7 geschrieben, produziert und präsentiert hat. Sie lernt gerne und liest viel. Mit Leidenschaft, Intelligenz, harter Arbeit und Sozialkompetenz ist sie bereit für diesen nächsten Schritt. Sie wird eine außergewöhnliche Leiterin.“ Bei El-Mounayers feierlicher Einführung wurde die Vielfalt an Kirchen und Organisationen sichtbar, die SAT-7 unterstützen: Der koptisch-orthodoxe Erzbischof von Großbritannien, Angaelos, würdigte die Arbeit von Ascott und erinnerte daran, wie dieser ihm 1993 seine Idee, christliches Fernsehen für die Arabische Welt, erstmals vorgestellt hatte: „Danke, lieber Terry, für deine Vision, deinen Mut und dein Durchhaltevermögen“, sagte Erzbischof Angaolos. Es sei wichtig, über alle Medien die gute Botschaft von Jesus Christus weiterzuerzählen: „Wir sind gesegnet mit einer Wahrheit, die es zu teilen gilt.“
„Verfolgte Christen wie sie sind das Salz der Erde!“
Hauptredner der Tagung war Dr. Hikmat Kashouh, leitender Pastor der Auferstehungskirche in Beirut (Libanon) und Professor am dortigen Baptistenseminar. SAT-7 sei wichtig, um die leidende Kirche im Nahen Osten und Nordafrika zu ermutigen. Kashouh schilderte die Schrecken, denen Christen in Syrien und im Irak ausgesetzt waren: „Mir begegnen Kinder, deren Eltern vor ihren Augen getötet worden sind.“ Eine junge Frau sei vergewaltigt und nackt auf offener Straße zurückgelassen worden. Ein Mädchen habe man gezwungen zuzuschauen, wie ihre Familie misshandelt und getötet wurde. Hätte sie die geringste Regung gezeigt, wäre auch sie ermordet worden. „Christen wie sie sind das Salz der Erde“, erklärte Kashouh. Die Menschen in seiner Heimat, dem Nahen Osten, „haben so einen Hunger nach der guten Botschaft von Jesus Christus“, berichtete der arabische Theologe. Wie er forderte auch Youssef Soueif, maronitischer Erzbischof in Zypern, die Zuhörer auf: „Bitte betet für alle Kirchen im Nahen Osten!“ Das Motto und Ziel des Fernsehsenders SAT-7 – „Impacting More Lives than Ever“ (mehr Leben berühren und verändern denn je) – erklärte Soueif so: „Wo Jesus unser Leben prägt, können wir viele Menschen verändern.“
SAT-7 hat seinen internationalen Hauptsitz in Nikosia, Zypern, 237 Mitarbeiter an zwölf Standorten und Studios in Zypern, Türkei, Libanon, Ägypten und England. Ihr christliches und pädagogisches Fernsehen strahlen sie nach Nahost und Nordafrika aus, um „Menschen das Evangelium zugänglich zu machen und Kirchen in ihrem Leben, Werk und Zeugnis für Christus zu unterstützen“. 2018 erhielt SAT-7 329.000 Zuschauerreaktionen, 40 Prozent mehr als im Vorjahr (als Reaktion werten sie nur Korrespondenz mit Antwort, Facebooklikes hatten sie Millionen).
Als DMG fördern wir unseren Partner SAT-7 ideell und finanziell
Gerne nehmen wir Spenden für diese wichtige Medienarbeit in der Arabischen Welt entgegen und leiten sie weiter. Außerdem suchen wir für SAT-7 neue Mitarbeiter (Kurz- und Langzeit), die sich über die DMG im Nahen Osten einbringen: für Produktion, Kamera, Technik, Schnitt, Design, Webdesign, Soziale Medien, Kommunikation und Verwaltung (alles m/w) – um arabischen Christen eine Stimme in ihrer Heimat zu geben und mehr Leben denn je zu verändern. Bitte beten Sie mit uns für die wichtige Arbeit dieser wundervollen Partnerorganisation. Rund 25 evangelische und katholische Werke und Kirchen unterstützen von Deutschland aus SAT-7, die DMG ist eines davon.