Der Friedensnobelpreis geht an den kongolesischen Gynäkologen Dr. Denis Mukwege. Der langjährige Projektpartner des Deutschen Instituts für Ärztliche Mission e. V. (Difäm) in Tübingen wurde von der Jury für seine Bemühungen dafür geehrt, den Einsatz von sexueller Gewalt als Kriegswaffe in bewaffneten Konflikten zu beenden.
Difäm-Direktorin Dr. Gisela Schneider zur Entscheidung des Nobelkomitees:
„Dr. Denis Mukwege setzt sich trotz Bedrohung durch Milizen und unter Lebensgefahr in seiner Heimat im Osten der Demokratischen Republik Kongo für die Gesundheit und Rechte vergewaltigter Frauen ein, benennt Ungerechtigkeiten und gibt Schwachen und Rechtlosen eine Stimme. Mit konkreter Hilfe und politischem Engagement leistet einen unschätzbaren Beitrag zu Gerechtigkeit und Frieden im Ostkongo und treibt damit die Diskussion zur Ächtung sexueller Gewalt als Kriegswaffe voran. Der Friedensnobelpreis für Dr. Mukwege bestätigt unsere gemeinsamen Bemühungen und bestärkt uns in unserem Einsatz für benachteiligte Menschen, insbesondere Frauen und Mädchen im Kongo, in Afrika und weltweit. Die Lebensbedingungen der Menschen müssen sich ändern, das Land braucht Frieden, damit die Menschen in Würde leben können. Wir sind als Difäm dankbar, dass wir von einem solchen Partner lernen dürfen. Wir gratulieren Dr. Mukwege und ebenso der Friedensnobelpreisträgerin Nadia Murad.“
Das Difäm unterstützt und begleitet die medizinische Arbeit und die Menschenrechtarbeit von Dr. Denis Mukwege seit vielen Jahren. Die Medizinerin Gisela Schneider war im November 2017 für eine Beratung im Rahmen der gynäkologischen Facharztausbildung im Panzi-Krankenhaus. Auch fördert das Difäm die Ausbildung der Medizinstudierenden in ihrer Praxisphase im Krankenhaus bei Dr. Mukwege. Im Jahr 2010 war er zum Besuch in Tübingen.