#JuMi2019: 400 Teilnehmer feiern Jesus und informieren sich über Mission
 
S i n s h e i m (tv). Christen brauchen keine Berufung in die Mission, sondern eine fürs Zuhausebleiben. Mit dieser Ansicht motivierte der Missionsleiter der DMG, Pfarrer Günther Beck, die 400 Teilnehmer des Jugend-Missions-Events „JuMi 2019“ in Sinsheim, sich in andere Völker und Kulturen aufzumachen. Der Theologe und langjährige Missionar erklärte, dass Gottes Wille in der Bibel „klar und verbrieft“ die Verbreitung des Evangeliums um die Welt sei. Daran gebe es keinen Zweifel, sagte Beck, und zitierte Markus 13,10 aus der Bibel, wo Jesus sagt: „Das Evangelium muss gepredigt werden unter allen Völkern.“ Das JuMi in der DMG-Zentrale bei Sinsheim war eine gemeinsame Veranstaltung des christlichen Missions- und Hilfswerkes DMG und des Theologischen Seminars Adelshofen (TSA).
 
Auf Gott hören, nicht nur auf Menschen
Thema des Events war „Weiter!“, es ging um weiter machen, weiter denken, weiter kommen und weiter gehen. Beck erklärte den jungen Leuten, Gottes Wille sei eindeutig. Ein Zeichen von Gott sei nur nötig, wenn ein Christ zu Hause bleiben wolle. „Bitte Gott um einen klaren Ruf, daheim weiterzumachen, was du immer tust. Wenn der nicht kommt, dann geh!“, sagte Beck beim JuMi 2019. Der Missionsleiter beschrieb, wie Jesus aus einer florierenden Arbeit heraus weiterging – weil Gott ihn „in anderen Städten“ gebrauchen wollte. Menschen hatten Jesus damals aufgefordert, zu bleiben. Er war doch gerade „voll im Flow“. Jesus hingegen sei Gottes Stimme gefolgt. Missionsleiter Beck forderte die Teilnehmer des JuMi auf, weiterzudenken und wie Jesus nicht auf die Menschen, sondern auf Gott zu hören. Es gelte, Ambitionen wie Reichtum, ein schönes Haus, das dicke Auto und die gute Rente aufzugeben, um sich von Gott zeigen zu lassen, „wo unsere anderen Städte sind“, erklärte Beck. „Menschen sagen uns, was wir müssen, und führen uns damit in die Enge. Wenn Gott uns sagt, was wir müssen, werden wir in die Weite geführt.“ Beispielsweise zu Menschen in Berlin oder zu Völkern in Asien und in die Sahelzone, wo Jesus noch vielen unbekannt ist.
 
Mit dem „verborgenen Gott“ ringen
In Staunen versetzte der Theologe die Zuhörer durch die Auswahl seiner Bibeltexte für die Botschaften. Beispielsweise Richter 20, als Gott die Armee seines Volkes in einen Krieg schickt, dabei 40.000 von ihnen umkommen und es am Ende keine Gewinner gibt. „Wenn der Allmächtige scheinbar gegen dich kämpft und dich enttäuscht – mach weiter! Glaub weiter. Halt an Gott fest, bis er dich segnet!“ Die ernsten Worte unterstrich Beck mit eindrucksvollen persönlichen Erlebnissen. Im Leben gebe es immer wieder Situationen ganz ohne Happy End: „Was, wenn mir Gott als Feind gegenübersteht?“ Wenn es keinen Ausweg gibt und du nicht mehr weiter weißt?“ Wenn einem der „verborgene Gott“ gegenüber stehe, dessen Handeln man nicht verstehen könne. Wie er es als Missionar in Nordafrika erlebt habe, wo er eine Firma aufbaute: „Manchmal wusste ich nicht, wie ich die Gehälter bezahlen sollte – wenn dann auch noch der Geheimdienst zu Besuch kam …“ In solchen Momenten bleibe einem nichts übrig als weiterzumachen, dranzubleiben und mit Gott zu ringen, wie Jakob in 1. Mose 32: „Gott meint es gut mit dir – da muss Segen rauskommen! Er ist bei dir und du bist ihm unendlich wertvoll – daran halte fest und mach weiter!“
 
Theologie hilft, von Jesus weiterzusagen!
„Eine Theologische Ausbildung bringt’s!“ Davon überzeugte Studienleiter Joachim Klein vom Theologischen Seminar Adelshofen die Teilnehmer seines Workshops beim JuMi: „In Gottes Wort steckt Energie drin. Es gibt Kraft, sich mit der Bibel auseinanderzusetzen. Gott spricht durch dieses Buch“, sagte Klein. Er informierte die jungen Erwachsenen über die vielfältigen Möglichkeiten, sich theologisch aus- und weiterzubilden: Von der Gemeindebibelschule (Tage und Wochen), über Kurzbibelschulen (Monate), die befähigen, Jugendstunden und Andachten zu halten, bis hin zur Ausbildung an vielen unterschiedlichen Seminaren von ein bis fünf Jahren und Unistudium mit alten Sprachen, die Studierende für den Gemeinde- und Missionsdienst ausstatten. Immer mehr Möglichkeiten böten sich, berufsbegleitend Theologie zu studieren, beispielsweise Aufbaustudien für Sozialarbeiter, die in christlichen Initiativen arbeiten, oder Fernschulen für Berufstätige, wenn sie versierter mit Kollegen über den Glauben reden und sich in Gemeinden einbringen wollten. Wer sich für Theologie interessiere, könne wählen zwischen mehr Praxisbezug oder mehr Theorie, mehr missionsorientiert oder mehr gemeindeorientiert. Es gebe wunderbare Ausbildungsstätten im In- und Ausland, deren Kurse aufeinander aufbauten und wechselseitig anrechenbar seien. „Theologie ist weit mehr als nur eine Ausbildung – es ist immer auch eine Investition ins eigene Glaubensleben“, berichtete der Mitarbeiter des TSA, das zu den Veranstaltern des JuMi gehört.
 
33 junge Christen gehen weiter
Höhepunkt des Jugend-Missions-Wochenendes war die Aussendung von 33 jungen Leuten, die über die DMG einen Freiwilligendienst oder missionarischen Kurzeinsatz in Projekten von Italien bis Kenia und von Alaska bis Thailand absolvieren werden. Sie liefen zu theatralischer Musik mit Flaggen ihrer Einsatzländer in die Halle ein und erzählten freudestrahlend, wohin es für sie weitergeht. Langzeitmissionare der DMG segneten sie in den Sprachen Niederländisch, Thai, Shona und Spanisch, bevor sich Gruppen aus dem Publikum um sie scharten, um für die einzelnen zu beten.
 
Ein Auslandsjahr verändert Menschen
Johannes Adam aus Regensburg berichtete, wie ihn sein halbes Jahr in Namibia im Glauben weiterbrachte. Er hatte im vergangenen Jahr als Hilfslehrer Englisch, Sport und Mathematik an einer Schule in einem Armenviertel von Windhoek unterrichtet. „Zunächst dachte ich, das wird super. Aber in den ersten Wochen war ich überfordert mit der großen Verantwortung. Wie sollte ich afrikanischen Kindern etwas beibringen können?“ Er wusste nicht mehr weiter, berichtete der 24-jährige Betriebswirt. Bis Gott ihm durch ein Erlebnis mit einem Jungen aus seiner Klasse zeigte, dass sich sein Einsatz lohnt. Das Gesicht des Schülers war völlig entstellt, weil seine Mutter ihn Jahre zuvor mit kochendem Wasser verbrüht hatte. Anfangs schämte sich der Junge noch sehr und war nicht in die Klasse integriert. Bis er als Lehrer ihn beim Fußballspielen bewusst in die Mitte gestellt und den anderen Schülern erklärt habe, dass sie ihn mitspielen lassen müssten. Es habe wunderbar funktioniert. Der Junge sei in die Gemeinschaft aufgenommen worden, habe erstaunliches Selbstbewusstsein entwickelt und ab diesem Moment motiviert im Unterricht mitgemacht. „Dieses Erlebnis, das Gott mir geschenkt hat, hat mich so aufgebaut, dass ich meine Zeit in Namibia genießen konnte!“
 
Seemannsgarn und Fototherapie
Besonderen Eindruck hinterließen auch die Langzeitmissionare der DMG. Seemannsmissionar Eckart Breitenmoser, der in Bremerhaven auf großen Containerschiffen Bibelstunden und Gottesdienste für die Mannschaften anbietet, begeisterte mit seinen „Gospeltricks“. Wie er den Knoten der Sünde im Band des Lebens löste, ohne Hand an die Schnur zu legen, und eine Bibel mit leeren Seiten auf zauberhafte Weise mit Bildern zu seiner Andacht füllte, die sich vor den staunenden Augen der Zuschauer am Ende noch selbst bemalten. In der Ausstellung in den Pausen brachte er den jungen Christen weitere Tricks bei. Adrián Butcher begeisterte die jungen Leute mit seiner lustigen Mischung aus Englisch, Deutsch und Spanisch, in der er von seiner Jugend als Missionarskind in Ecuador berichtete, von den Snakes und wie er den Ruf des Papageis nachahmen konnte. Butcher wird als Fotograf in Kenia zum Einsatz kommen, wo er Traumatisierten und Opfern von Sexsklaverei und Menschenhandel über Kunsttherapie mit Fotokursen helfen möchte. „Fotografie ist eine wunderbare Möglichkeit, Herzen zu berühren“, sagte er. „Als Fotograf stehe ich oft mitten in der Natur und staune mit meinen Schülern über die Schöpfung und die Größe und Liebe Gottes.“
 
Dennis (17) will wieder zum JuMi kommen
Musikalisch umrahmt wurde das JuMi von der „Loben“-Band aus Gummersbach: Jannik Lill (Piano, Schlagzeug), Jonas Orth (Gitarren) und Stella Reichenbach (Gesang, Schlagzeug) spielten ein ruhiges Akustikset. „Mit modernem Lobpreis in Deutsch wollen wir die Gemeinden prägen. Wir lieben gute Musik, sie ist das Mindeste, was wir Jesus Christus zurückgeben können für all das, was er für uns getan hat“, sagten sie. In den Pausen konnten sich die Teilnehmer des #JuMi2019 austoben beim Bubblesoccer, wo sie sich selbst in riesigen Bällen über die Wiese kullerten und in der Ausstellung über berufliche Möglichkeiten, FSJ in Deutschland und christlichen Glauben weltweit informieren. Beispielsweise am Thai-Stand, wo es geröstete Raupen gab. Christiane (18) rümpfte die Nase: „Es schmeckt wie gepresste Asche.“ Nach vollbrachter Mutprobe bekam sie ein buntes thailändisches Armband geschenkt. Dennis (17) aus Neuwied will wie sie nächstes Jahr wieder zum JuMi kommen: „Das Lagerfeuer nachts war so schön, mit Gesang und Gitarre.“ Johanna (18) aus Frankfurt sagt übers JuMi: „Intensiv und voll gut!“ Und Miri (21) aus Stuttgart gefällt die Mischung: „Es war super, wie immer, wertvolle Gemeinschaft, tiefe Gespräche, inspirierende Botschaften.“
 
Zum Ziel des #JuMi2019 …
Öffentlichkeitsleiter Simon Georg von der DMG zog ein positives Resümee zum Ende des zweitägigen Jugendtreffens: „Mit dem Thema wollten wir jungen Christen helfen, dass sie im Glauben und Leben weiterkommen und erkennen: Gott hat mehr mit mir vor, als ich mir vorstellen kann. Die 400 Teilnehmer hatten echtes Interesse, Jesus und seinen Auftrag besser kennenzulernen und im Glauben zu wachsen. Es war ermutigend.“ Die DMG ist ein evangelisches Glaubenswerk, das mehr als 400 Mitarbeiter in kirchlichen und sozialen Projekten in aller Welt hat. Das Theologische Seminar Adelshofen bildet junge Leute aus, die sich in Gemeinden und Missionsarbeit einbringen wollen.