Die 26. Jugendkonferenz für Weltmission: Herausfordern aus der Bequemlichkeit.

Zum 26. Mal wird am 6. Januar 2019 die JuMiKo stattfinden – wieder im Internationalen Congresscenter (ICS) der Stuttgarter Messe am Flughafen. Und während nebenan die Tunnelröhren für die neue Schnellbahnstraße nach Ulm ausgeschachtet werden, soll in 25 Vorträgen, Bibelarbeiten und Andachten tief in GOTTES Wort „gegraben“ werden. Denn radikale Liebe kann nur dort wachsen, wo man – Stichwort: „radix“ (lat.) – fest verwurzelt ist!

„Radikal sein“ – in heutiger Zeit ein riskanter Ausdruck. Mögen politische Instrumente wie der „Radikalenerlass“ von 1972 – außer für ein paar Juristen – längst in Vergessenheit geraten sein: wenn heute jedoch von „Radikalität“ gesprochen wird, horcht alles auf. „Radikal sein“ – ist das nicht gefährlich? Wie kommt denn die altbewährte Jugendmissionskonferenz zu solch einem Titel? Wenn man im Wörterbuch nachschaut, findet man unter dem Begriff „Radikalität“ eine Wortherkunft aus dem spätlateinischen „radicalis“: das bedeutet, dass eine Pflanze „mit Wurzeln versehen“ ist und im weiteren Sinne „mit Stumpf und Stiel von Grund aus“ wächst. Da sind wir schon relativ schnell bei dem, was junge Leute, Weltmission und die Herausforderungen dieser Zeit zusammenbringt. Denn in einer Zeit von schnelllebigen Megatrends, digitalen Hypes und der ständigen Beschleunigung des Alltagslebens kommt es darauf an, ob wir im Wort GOTTES und in SEINER Liebe tief verwurzelt sind, um dieses Wort und diese Liebe auch anderen Menschen bringen zu können. Auch da, wo es schwer wird: in der arabischen Welt, in den Krisengebieten nach Naturkatastrophen, in meinem engsten Freundeskreis, wo meine Scham, ganz offen und ehrlich von meinem eigenen Glauben zu erzählen, vielleicht mein größtes Problem ist.

Wer wirklich keine Kompromisse machen will, wenn es um Nachfolge geht, braucht diese Wurzeln, denn schon JESUS drängt: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.“ (Johannes 15,5) Und auch der große Missionsmann Paulus wusste: „Wie ihr nun angenommen habt den Herrn CHRISTUS JESUS, so lebt auch in IHM, verwurzelt und gegründet in IHM und fest im Glauben …“ (Kolosser 2,6f.)

Und eine gewisse Kompromisslosigkeit wird jeder Mensch brauchen, der das Evangelium in diese Welt bringen will, in der über eine Milliarde Menschen nicht vom Evangelium erreicht, Millionen Menschen auf der Flucht und Hunderttausende versklavt werden als Prostituierte, Kinderarbeiter oder Billiglöhner in den riesigen Textilfabriken der Entwicklungsländer; in der – wie das Beispiel von Asia Bibi in Pakistan gerade zeigt – Menschen für ihren Glauben an JESUS CHRISTUS mit dem Tod bedroht werden oder wie in Nepal verboten bekommen, ihren Glauben zu bekennen. Wer in asiatischen Sweatshops, afrikanischen Flüchtlingslagern oder lateinamerikanischen Krisengebieten von der Liebe GOTTES reden will, benötigt ein tiefverwurzeltes Vertrauen in genau diese Liebe: für sich selbst, für andere, für diese verlorene Welt.

Davon will die Jugendmissionskonferenz 2019 reden. Neben den bekannt und bewährten Fackelträger-Bibelschullehrern und den „JuMiKo-Urgesteinen“ Winrich Scheffbuch und Ulrich Parzany sind auch einige Redner  zum ersten Mal dabei: Mathias Schreiber vom Missionswerk „Frontiers“ wird das Buch „Keine Kompromisse“ von David Platt vorstellen, das momentan in vielen Jugendkreisen gelesen wird und das Denken über „Nachfolge“ revolutioniert. Susanne Krüger, die Leiterin von „Wycliff Deutschland“, wird darüber predigen, warum man weiter macht, wenn man am liebsten alles hinschmeißen würde. Der Berliner Gemeindegründer Marcus Rose wird ebenso wie der sächsische Evangelist Frank Döhler Rat geben, wie man im engsten Freundeskreis wahrhaftig bleibt und trotzdem ein Zeugnis von JESUS CHRISTUS sein kann. Vom Bosporus stößt Hürrem Carolin Çevik dazu – einige werden sicherlich ihren Vater, den „schwäbischen Türken“ Ertan Çevik, kennen – und berichtet, wie man heute als junge Christin in der Türkei lebt. Zwei ältere Brüder sind auch erstmals dabei und werden ihre Lebensgeschichte erzählen: Werner Berr, der ein gut laufendes Geschäft aufgab, um unter Motorradfahrern evangelistisch zu arbeiten und bis heute sonntags im Hohenlohischen auf einem Bauernhof bis zu 1.500 „Biker“ unter das Bibelwort bringt. Und Wolfgang Groß, der Leiter des Hilfswerks „humedica“, der regelmäßig mit seinen Teams als erster Katastrophenhelfer in Krisengebiete kommt, wird seine Berufungsgeschichte erzählen – und hoffentlich viele junge Leute herausfordern, ihren Platz in GOTTES Geschichte zu finden. Noch viele andere wertvolle Beiträge erwarten die Besucher der JuMiKo, die erstmals auch eine vergrößerte Missionsmesse mit nunmehr 130 Ständen besuchen können. Dass etwas wirklich Wurzeln schlägt, muss GOTT schenken! Deshalb sind wir Veranstalter für jedes einzelne Gebet dankbar.

Ulrich Weinhold ist Direktor von Hilfe für Brüder und Christliche Fachkräfte International sowie Leiter des Arbeitskreises für die JuMiKo.